Singapurs neues Gesetz zur Fairness am Arbeitsplatz: Was Arbeitgeber wissen sollten
Das Justiz- und Innenministerium von Singapur wird dem Parlament ein neues Gesetz zur Fairness am Arbeitsplatz/Work Fairness Law (WFL) vorschlagen, dass auf die Schaffung gerechterer und integrativerer Beschäftigungspraktiken abzielt.
Das vorgeschlagene Gesetz soll sicherstellen, dass Arbeitgeber Arbeitnehmer nicht aufgrund geschützter Merkmale diskriminieren. Dieser Schritt unterstreicht das Engagement der Regierung, Harmonie und Gleichheit zwischen Ethnie und Religion am Arbeitsplatz aufrechtzuerhalten.
Derzeit gibt es kein Gesetz, das Diskriminierung am Arbeitsplatz abdeckt. Arbeitgeber müssen sich in Bezug auf die faire Behandlung von Arbeitnehmern an den Leitlinien für faire Beschäftigungspraktiken der trilateralen Parteien Singapurs orientieren.
Was sind die wichtigsten Bestimmungen des Gesetzes zur Fairness am Arbeitsplatz?
Das neue WFL skizziert mehrere wichtige Reformen der Beschäftigungspraktiken.
Diskriminierungsverbot
Das WFL wird Diskriminierung am Arbeitsplatz aufgrund von Faktoren wie Alter, Ethnie, Geschlecht, Religion, Familienstand, Behinderung und familiären Verpflichtungen ausdrücklich verbieten. Dieser Ansatz geht über frühere Richtlinien hinaus, die sich hauptsächlich auf breite Kategorien wie Ethnie und Nationalität bezogen.
Arbeitgeber müssen jetzt dafür sorgen, dass Entscheidungen über Einstellungen, Beförderungen und Vergütungen auf Leistung basieren und nicht von irrelevanten persönlichen Merkmalen beeinflusst werden. So kann ein gerechteres und integrativeres Arbeitsumfeld geschaffen werden.
Prozesse zur Bearbeitung von Beschwerden
Die WFL wird ein formelles Beschwerdeverfahren einführen, mit dem Mitarbeiter Fälle von Diskriminierung am Arbeitsplatz melden können. Dadurch wird ein klarerer und definierterer Prozess zur Bearbeitung von Beschwerden geschaffen, der die derzeitige Unklarheit bei der Lösung solcher Probleme beseitigt. Mitarbeiter, die glauben, diskriminiert worden zu sein, profitieren von einem transparenteren und effizienteren Untersuchungsprozess mit festgelegten Fristen für die Reaktion des Arbeitgebers, um eine zeitnahe Lösung zu gewährleisten.
Darüber hinaus ist es Arbeitgebern untersagt, Vergeltungsmaßnahmen gegen Arbeitnehmer zu ergreifen, die Diskriminierung und Belästigung am Arbeitsplatz melden. Das WFL definiert Vergeltungsmaßnahmen wie folgt:
- Unrechtmäßige Entlassung;
- Belästigung;
- Unberechtigter Gehaltsabzug;
- Ungerechtfertigte Ablehnung einer Wiedereinstellung; und
- Jede andere Handlung, die darauf abzielt, den Mitarbeiter zu schikanieren.
Schutz für gefährdete Arbeitnehmer
Die neue Gesetzgebung wird sich auch auf den Schutz gefährdeter Arbeitnehmer konzentrieren, wie etwa älterer Arbeitnehmer, Frauen mit Betreuungspflichten und Menschen mit Behinderungen. Arbeitgeber werden dazu verpflichtet, einen integrativeren Arbeitsplatz zu fördern, indem sie Richtlinien verabschieden, die diese Gruppen unterstützen, darunter flexible Arbeitsregelungen und angemessene Vorkehrungen für Arbeitnehmer mit besonderen Bedürfnissen, um Gerechtigkeit und Inklusion auf allen Ebenen der Belegschaft zu fördern.
Durchsetzung und Sanktionen
Arbeitgeber, die gegen das WFL verstoßen, können mit Sanktionen belegt werden. Die Sanktionen richten sich nach der Schwere des Verstoßes.
Niedriger Schweregrad
Verstöße geringerer Schwere werden durch Korrekturanordnungen des Arbeitsministeriums geahndet. Unternehmen müssen ihre Einstellungsverfahren überprüfen und Einzelpersonen können aufgefordert werden, an Korrekturworkshops teilzunehmen.
Mäßiger Schweregrad
Das Arbeitsministerium wird voraussichtlich bei Verstößen gegen die Arbeitserlaubnis, die als mäßig eingestuft werden, Verwaltungsstrafen verhängen. Das Arbeitsministerium kann auch eine Kürzung der Arbeitserlaubnis verhängen.
Hoher Schweregrad
Bei Verstößen gegen das Arbeitsrecht, die als besonders schwerwiegend eingestuft werden, können Arbeitgeber strafrechtlich verfolgt werden, und den Entscheidungsträgern im Unternehmen drohen empfindliche Strafen.
Wie sollten sich Unternehmen vorbereiten?
Um sich an die bevorstehende Workplace Fairness Legislation (WFL) anzupassen, sollten Unternehmen mehrere proaktive Schritte unternehmen:
- Überprüfen Sie die aktuellen Richtlinien: Evaluieren Sie bestehende Einstellungs-, Beförderungs- und Vergütungspraktiken, um die Einhaltung der neuen Antidiskriminierungsregeln sicherzustellen.
- Implementieren Sie Beschwerdeverfahren: Richten Sie interne Prozesse zur Bearbeitung von Diskriminierungsbeschwerden ein oder überarbeiten Sie diese, und sorgen Sie dabei für Transparenz und Aktualität.
- Schulen Sie Management und Mitarbeiter: Führen Sie Schulungen zu den Themen Diversität, Gerechtigkeit und Inklusion durch, um das Bewusstsein für die neuen Anforderungen zu schärfen und faire Beschäftigungspraktiken zu fördern.
- Konsultieren Sie Rechtsexperten: Beauftragen Sie Rechtsexperten, um sicherzustellen, dass die WFL-Bestimmungen vollständig verstanden und eingehalten werden, und mindern Sie so das Risiko von Sanktionen.
Indem sie diese Bereiche berücksichtigen, können Unternehmen einen integrativeren Arbeitsplatz schaffen und die neuen gesetzlichen Bestimmungen einhalten.
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